Pressemitteilung: Kritik an der Berlinale: Fehlende Haltung gegen Antisemitismus

PRESSEMITTEILUNG
Kritik an der Berlinale: Fehlende Haltung gegen Antisemitismus

Düsseldorf, 14. Februar 2025

Die Berlinale lehnt es ab, die Bundestagsresolution gegen Antisemitismus anzuerkennen und sich damit klar gegen antisemitische Tendenzen zu positionieren. Diese Haltung ist ein alarmierendes Signal und wirft grundlegende Fragen über die Werte auf, die das Festival vertritt. Es ist ein weiteres (kultur-)politisches Desaster – und wieder bleiben die überfälligen Konsequenzen aus.

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf kritisiert das Vorgehen der Berlinale. Es entsteht der Eindruck, dass die Festivalleitung bei antisemitischen Vorfällen nicht eingreifen oder wegsehen würde. Wieder einmal wird deutlich, dass die Kulturszene ein ernstzunehmendes Antisemitismusproblem hat. Dabei ist klar: Meinungs- und Kunstfreiheit enden dort, wo Antisemitismus beginnt.

Die Resolution des Deutschen Bundestages gegen Antisemitismus ist ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen Judenhass. Gerade in einer Zeit, in der der Antisemitismus einen neuen Höhepunkt erreicht und antisemitische Übergriffe zunehmen, wäre eine klare Positionierung der Berlinale essenziell. Bereits im vergangenen Jahr fiel die Berlinale durch antisemitische Vorfälle auf, als auf der Preisverleihung unter Applaus Israel ein Genozid vorgeworfen wurde.

„Die Berlinale trägt als Kulturinstitution eine besondere Verantwortung, wenn es um die Wahrung demokratischer Werte geht“, betont Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Leitung des Filmfestivals dieser Verantwortung entzieht. Gerade der Kunst- und Kulturbetrieb muss nicht nur auf Missstände unserer Gesellschaft aufmerksam machen, sondern auch klar und unmissverständlich Position gegen jegliche Form von Antisemitismus beziehen. Die Weigerung, die Resolution anzuerkennen, ist ein fatales Signal, das antisemitische Tendenzen verharmlost und relativiert.“

Wir fordern die Berlinale-Leitung auf, sich unmissverständlich gegen Antisemitismus zu positionieren und die Bundestagsresolution anzuerkennen. Gerade in Zeiten zunehmender antisemitischer Übergriffe darf ein Kulturfestival nicht neutral bleiben. Schweigen ist keine Option! Die Berlinale hat die Möglichkeit, ein klares Zeichen für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft zu setzen – und es ist höchste Zeit, dass sie diese Möglichkeit wahrnimmt.